Personzentrierte Psychotherapie

Das am meisten verbreitete Anwendungsfeld des Personzentrierten Ansatzes ist die seit den 1940er Jahren entwickelte Personzentrierte Psychotherapie (Synonyme dafür sind ‚Personenzentrierte‘ oder ‚Klientenzentrierte Psychotherapie‘ oder ‚Gesprächspsychotherapie‘), zunächst im klassischen Zweiersetting, später auch in der Gruppenpsychotherapie sowie in der Familien und Paartherapie.

Durch ihre spezifische Haltung KlientInnen gegenüber können Personzentrierte Psycho­therapeutInnen zu einem Beziehungsklima beitragen, das persönliche Reifung bzw. heilsame Veränderungen begünstigt. Dabei wird ein von autoritären Anklängen bestimmtes Gefälle in der therapeutischen Beziehung als hinderlich für den therapeutischen Fortschritt betrachtet.
Für die therapeutische Arbeit ist es wichtig, in die Erlebenswelt der KlientInnen einzutauchen, ohne dabei mit ihnen zu verschmelzen, sowie sich als transparentes Gegenüber zur Verfügung zu stellen. So können KlientInnen für ihre persönliche Entwicklung und psychische Stabilität wesentliche Beziehungserfahrungen machen. Sie werden dadurch ermutigt, sich mit ihren ureigenen Erfahrungen und ihrem Selbstbild bzw. den hier auftretenden Diskrepanzen auseinanderzusetzen sowie neue Verhaltensweisen zu erproben.

Im Rahmen der Personzentrierten Psychotherapie hat es etliche Weiterentwicklungen gegeben, die im pluralistischen Selbstverständnis des Forum Beachtung finden: Focusing nach Gene Gendlin (eine experienzielle, d.h. erlebnisorientierte Strömung), Expressive Kunsttherapie nach Natalie Rogers, Prä-Therapie nach Garry Prouty für die Arbeit mit Personen mit Kontaktbeeinträchtigungen oder auch störungsspezifische Differenzierungen.